Demo: Keine Profite mit der Miete!

Am vergangenen Samstag demonstrierten wir gemeinsam in 11 Städten unter dem Motto "Keine Profite mit der Miete". In Düsseldorf versammelten wir uns mit etwa 500 Menschen am Fürstenplatz, um gegen die steigende Verdrängung in Friedrichstadt und Oberbilk zu demonstrieren. Unser Redebeitrag zum Wohnungsleerstand in Düsseldorf:

Wir haben uns heute hier versammelt, um gegen eine ungerechte städtische Wohnungspolitik der Verdrängung und des spekulativen Leerstands an Wohnraum zu protestieren. Es handelt sich hierbei aber keinesfalls um ein lokales Problem. Die Menschen in Hamburg, Berlin und München, um nur einige Städte zu nennen, sind mit den gleichen Problemen konfrontiert, wie wir.

Wohnraum ist zur Ware geworden! Allein in Düsseldorf stehen tausende Wohnungen leer. Wohnungen, die sich im Besitz von privaten Immobiliengesellschaften befinden, genauso, wie Wohnungen, die der Stadt gehören.

Darüber hinaus sollen in Düsseldorf bis zu 1. Millionen Quadratmeter an Büroraum ungenutzt leer stehen, aber ein Baustopp ist nicht in Aussicht. Ganz im Gegenteil, in Düsseldorf wurde und wird allerorts neugebaut.

Die neuen Bauvorhaben beschränken sich jedoch fast ausschließlich, auf Prestige trächtige Luxuswohnanlagen und Bürotürme.

Der Leerstand bedeutet gleichzeitig die Verknappung von Wohnraum, hohe Mieten und gesteigerte Mieteinnahmen sind die Folge. Hierdurch setzt eine Politik der Verdrängung ein. Niedrigverdiener und arme Menschen werden an den Rand der Stadt, die Peripherie oder ganz in die Wohnungslosigkeit verdrängt.

Während für private Unternehmer das Interesse an steigenden Profiten durch Mieteinnahmen im Vordergrund steht, nutzt die Stadt immer wieder die Option des Verkaufs leerstehender Grundstücke, um kurzfristig Löcher im öffentlichen Haushalt zu stopfen.

Auf der Strecke bleibt dabei unsere Recht auf Stadt. Aber auch die Menschen bleiben dabei auf der Strecke. Berufseinsteiger und Niedrigverdiener, sozial Benachteiligte und alte Menschen, genauso wie alternative Lebensstile und Wohnprojekte.

Wir fordern unserer Recht auf Stadt zurück. Es darf nicht sein das Menschen aus ihrem Wohnumfeld, leerstehenden Prestigeobjekten weichen müssen. Die Stadt gehört uns allen. Die Bewohner*innen der Stadt sollen über die Verwendung leerstehender Grundstücke mitentscheiden.

Wir fordern daher:

  1. Den vollständigen Stopp spekulativer Bauvorhaben
  2. Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes durch sofortigen kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau.
  3. Die Vergesellschaftung von leerstehenden Wohn- und Büroraum.

Mit Vergesellschaftung meinen wir u.a. die Überführung leerstehender Wohnfläche und ungenutzter Grundstücke in demokratisch kontrolliertes, gesellschaftliches Eigentum.

Wir von see red! Interventionistische Linke Düsseldorf sagen:
Wohnraum darf keine Ware sein! Keine Profite mit der Miete! DANKE!