Was tun gegen steigende Mieten in Düsseldorf?

Wohnungsnot und hohe Mieten werden gemacht!

Bei den Mietpreisen ist Düsseldorf neben Köln Spitzenreiter in NRW: Wohnungen sind in Düsseldorf bereits jetzt 30% teurer als im Bundesdurchschnitt. Die Kalt-Mieten liegen selbst für die billigsten Neuvermietungen bei über 8 Euro pro Quadratmeter. Und der Mietpreis wird weiter steigen, denn während bei Büros und Luxuswohnungen ein Überangebot besteht, fehlen allein in diesem Jahr nach verschiedenen Studien in Düsseldorf zwischen 5000 und 6400 bezahlbare Mietwohnungen, Tendenz stark steigend.

Es werden aber keine günstigen Wohnungen gebaut! Die Zahl der Neubauten sinkt stetig – allein im letzten Jahr um über 50 Prozent. Im Jahr 2011 entstanden in Düsseldorf lediglich 413 Wohnungen. Hinzu kommt, dass in den nächsten 15 Jahren von den zur Zeit noch knapp 21.000 Sozialwohnungen (1995 waren es noch über 42.000!) über 5.500 aus der Preisbindung fallen, die Mieten werden dort also mit Sicherheit stark steigen.

Wenn Wohnraum eine knappe Ware ist, läßt sich mit ihr ein hoher Preis erzielen, denn ein Dach über dem Kopf brauchen wir alle. Wir müssen die hohen Mieten also zahlen – oder wegziehen. Die Einzigen, die sich über steigende Mieten freuen, sind die Wenigen, die Wohnungen vermieten. Ihre Konten werden voll, unsere leer.

Was sind die kurzfristigen Alternativen?

Würde die Stadt Düsseldorf selbst Wohnungen bauen oder gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaften entsprechend unterstützen, könnten innerhalb kurzer Zeit tausende Wohnungen mittlerer Qualität zum kostendeckenden Warmmietpreis von vier bis fünf Euro pro Quadratmeter bereitgestellt werden.

Diese niedrigeren Mieten üben dann folgerichtig Druck auf die kommerziellen Vermieter, so dass die Durchschnittsmiete in Düsseldorf sinkt. Im Bereich der Bürobauten ist eine solche Politik bereits seit langem möglich: Hier fördert die Stadt Düsseldorf den Leerstand von Büroflächen, um so die Büromieten relativ niedrig zu halten und Konzernen ein möglichst gutes Umfeld in Düsseldorf zu schaffen.

Jammern und zahlen oder Druck machen?!

Sinkende Wohnungsmieten bedeuten sinkende Gewinne für die VermieterInnen– und da die meisten Parteien in Düsseldorf die Interessen der VermieterInnen vertreten und nicht die der MieterInnen, weigern sie sich, eine entsprechende Wohnungsbaupolitik im Rat zu beschliessen.

Erst wenn der Druck aus den Wohnvierteln steigt, wird sich in der Ratspolitik etwas ändern. Organisieren wir gemeinsam diesen Druck!

initiative k & see red! Interventionistische Linke Düsseldorf

Achtung! Am Mittwoch, dem 12. September, steht um 9:45 Uhr ein streetworker des Straßenmagazin fiftyfifty vor dem Amtgericht

 

Düsseldorf, Werdener Straße 1 (Oberbilker Markt) unter Anklage. Er soll 450 Euro zahlen, weil Wohnungslose vor dem Düsseldorfer Rathaus protestiert haben. Mitgebracht hatten sie eine Couch, einen Sessel, einen Tisch, eine Stehlampe, einen Teppich und ein Transparent mit der Aufschrift “Gegen Wohnungsnot”.

Wir rufen zur Solidarität und zum Besuch des Prozesses auf!