Antifaschismus

Heim im Reich – Russlanddeutsche Aussiedler als extrem rechte Akteure

Für den 4. August um 12.00 Uhr hat die „National-Konservative Bewegung der Deutschen aus Rußland“ eine Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf angemeldet. „Das Deutsche Volk hat ein Recht auf die Deutsche Heimat“, propagiert sie und fordert einen “Nationalen Gedenktag für die Opfer von Vertreibung”.

Diejenigen, die diese Kundgebung organisieren, sind keine Unbekannten. Wir kennen sie aus dem Arbeitskreis “Russlanddeutsche in der NPD”, den “Russlanddeutschen Konservativen” und der "Schutzgemeinschaft ‘Deutsche Heimat’ der Deutschen aus Rußland”. Bereits 2008 und 2009 hatte dieser Kreis extrem rechte Kundgebungen vor dem nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf durchgeführt. Hieran nahmen auch HolocaustleugnerInnen, NPD-FunktionärInnen und einzelne militante Neonazis teil.

Aktuell setzen die Propagandisten des extrem rechten russlanddeutschen Spektrums offenbar nicht mehr schwerpunktmäßig bzw. alleinig auf die NPD, sondern haben die extrem rechte Kleinstpartei „Bund für Gesamtdeutschland“ (BGD) zur “politischen Heimat der Russlanddeutschen Konservativen” erklärt und quasi übernommen. Gleichzeitig wird versucht, mit der Kundgebung ein Angebot an das gesamte Spektrum der “Vertriebenen” zu machen, um sich aus der politischen Isolation zu lösen und als kooperationswürdig anzupreisen.

Auf der Veranstaltung erläutert Jörg Kronauer vom Antirassistischen Bildungsforum Rheinland Inhalte, Ziele und Strukturen des extrem rechten russlanddeutschen Spekrums und geht hierbei auch auf deren politisch-historischen Hintergrund sowie auf die Auseinandersetzungen um die Russlanddeutschen in der extremen Rechten ein.

Anschließend informieren AntifaschistInnen aus Düsseldorf über die bevorstehende Kundgebung und ggf. geplante Gegenaktionen.

VeranstalterInnen: Antifa-AK an der FH-D, I Furiosi und see red! Interventionistische Linke Düsseldorf (iL)

QUERSTELLEN Gegen Nazis in Dortmund

Wieder haben die Dortmunder Nazis dazu aufgerufen, am 1. September, dem Antikriegstag, nach Dortmund zu kommen. Seit mehreren Jahren versuchen sie immer wieder aufs Neue den Menschen einzureden, sie würden gegen Krieg und für den Frieden einstehen. Aber wir kennen die Verbrechen der Nazis und die Traditionen in der auch die sogenannten „Autonomen“ Nationalisten heute noch stehen: Der Antikriegstag erinnert an den Überfall Deutschlands auf Polen und damit an den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Die menschenverachtende Ideologie der Nazis war Triebfeder des Holocaust. Unter Hitler ermordeten die Nazis Millionen Juden, Sinti und Roma, GewerkschafterInnen, Behinderte ebenso wie Homosexuelle, KommunistInnen und Andersdenkende. Insgesamt 50 Millionen Menschen fanden durch die Tyrannei der Nazis den Tod. Dieselbe menschenverachtende Ideologie durchzieht auch heute noch die Nazi-Szene: die Dortmunder Faschisten begrüßten den von Mitgliedern der NSU begangenen Mord an Mehmet Kubaşık. Und was machen unsere Gerichte? Brutale Schläger aus den Reihen der Dortmunder Nazi-Szene, die am 1. Mai 2009 die DGB- Kundgebung angriffen, wurden kürzlich freigesprochen! Am 1. September wollen sie ein weiteres Mal triumphierend durch Dortmund marschieren und über die gezielte Provokation ihre Macht demonstrieren. Das lassen wir nicht zu!

NPD-"Flagschiff" versenken!

Morgen (23. Juli) legt das NPD-"Flagschiff" auch in Düsseldorf an. AntifaschistInnen rufen zu Gegenaktivitäten auf!

Montag, 23.07. ab 10h, Heinrich – Heine – Platz:  wir werden vor der NPD da sein und die Kundgebung der Nazis verhindern! Die NPD kann Ort und Uhrzeit ihrer Propaganda Kundgebung spontan ändern,es lohnt sich also auch später noch vorbei zu kommen! Achtet auf Ankündigungen!

Alerta  Antifascista!

Antifaschistische Gruppen aus Düsseldorf

Kontakt über: 01573 / 6252709

Die NPD befindet sich seit Mitte Juli mit ihrem Propaganda-LKW aufbundesweiter Tour und macht auch in Halt in Düsseldorf. Auf ihrer Internetseite kündigt sie für Montag, den 23.Juli 2012, um 11 Uhr auf dem Heinrich-Heine-Platz eine Kundgebung an. Anschließend geht es dann nach Duisburg weiter.

Wir werden nicht zulassen, dass Nazis in Düsseldorf ungestört eine Kundgebung machen und ihre nationalistische, antisemitische und rassistische Hetze verbreiten.

weitere Infos zur “NPD Deutschlandtour” bei NRW rechtsaußen

Dresden 18.2.2012 – Fazit

Dort, wo vor drei Jahren noch 7.000 Nazis durch die Straßen marschierten, zogen heute mehr als 10.000 Antifaschistinnen und Antifaschisten aller Spektren entlang. Mit ihrem Protestzug feierten sie nicht nur den Erfolg, der durch den antifaschistischen Konsens des Bündnisses möglich wurde, sondern kritisierten vor allem die „sächsischen Verhältnisse“.

Ermittlungsbehörden und Regierung hatten 2010 und 2011 alles dafür gegeben, antifaschistischen Protest zu kriminalisieren. Sie stellten Blockaden als Straftaten dar, hoben Immunitäten auf, ließen das Büro des Bündnisses und angrenzende Räume, etwa den Roten Baum e.V. durch SEK-Einheiten stürmen, verfolgten FahnenträgerInnen mithilfe des Vorwurfs des Schweren Landfriedensbruchs und mindestens vierzig Menschen mithilfe des Paragraphen 129 (Bildung einer kriminellen Vereinigung). In einer Funkzellenabfrage sammelten sie rechtswidrig mehr als eine Millionen Verbindungsdaten und 50.000 Bestandsdaten. Sie ernteten dafür nicht nur durch Politik und Experten in ganz Deutschland massive Kritik. Lautstark widersetzten sich die TeilnehmerInnen der Demo heute gegen diese Art von Vorgehen gegen antifaschistischen Protest.

Bodo Ramelow (DIE LINKE Thüringen), Abschlussredner der Demonstration, erklärte den heutigen Tag kurzerhand zum schönsten seines Lebens und ergänzte, dass es nur dem breiten Protest des Bündnisses zu verdanken sei, dass die Nazis im Februar 2012 keinen Stich sahen.

Wir bedanken uns bei allen, die in den letzten drei Jahren keine Mühen gescheut haben, sich auch von der Kriminalisierung nicht abschrecken ließen und mit uns gemeinsam die Nazis blockierten. Für sie alle war dieser Tag der Lohn aller Anstrengungen.

(Q: Dresden Nazifrei)

Dresden 13.2.2012 - Fazit und Kommentar

Fazit von Dresden Nazifrei: 6000-8000 BlockiererInnen machen Trauermarsch zur Lachnummer, 2500 protestieren mit Täterspuren gegen den Opfermythos Dresden. Für uns ist der 13. Februar 2012 ein voller Erfolg. Unser Ziviler Ungehorsam ist legitim und wir sehen uns nächste Woche Samstag wieder in Dresden! Ausdrücklich möchte sich das Mod-Team bei allen HelferInnen im und um das Bündnis herum bedanken, die in den letzten Wochen alles dafür getan haben, dass der Naziaufmarsch in Dresden ein Stück mehr Geschichte wird. Ihr wart und seid die Besten!

Bustickets nach Dresden

Bustickets für die Fahrt von Düsseldorf nach Dresden am 18.02. zur Verhinderung des Naziaufmarsches können für 15€ (Sparpreis), 20€ (Normalpreis) oder 25€ (Solipreis) erworben werden:

Buchhandlung “BiBaBuZe” – Aachener Str.1 Mo.-Fr. 9.30 – 18.30, Sa. 9.30 – 16.00

Linkes Zentrum, Hinterhof – Corneliusstr. 108 09.02.: 20.00 – 22.00
13.02.: 19.30, letzte Infos für alle, die mitfahren

www.npnrw.blogsport.de www.nrwdresden.blogsport.de

Kontaktmann zum "Nationalsozialistischen Untergrund" festgenommen

Anläßlich der heutigen Verhaftung des Düsseldorfer Carsten Schultze durch ein GSG9 Kommando unter der Beschuldigung der Beihilfe zum Mord dokumentieren wir einen Artikel aus der Ausgabe Februar 2012 der Zeitung TERZ:

Was wusste Carsten S.? Kontaktmann zum "Nationalsozialistischen Untergrund" lebt in Düsseldorf

Nach und nach aber kommt – nicht zuletzt auch aufgrund der kontinuierlichen Arbeit antifaschistischer Strukturen – ein klein wenig Licht ins Dunkel des Unterstützer_innennetzwerks des als "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) bzw. "Zwickauer Zelle" bekannt gewordenen Trios. Mit einer umfassenden Aufdeckung des Geschehenen aber rechnet niemand. Auch in Düsseldorf ist das Thema aufgrund des immer noch nicht aufgeklärten Wehrhahn-Anschlages im Jahr 2000 seit dem 4. November 2011 wieder präsent. Hinzu kommt jetzt, dass einer der frühen Unterstützer_innen des abgetauchten Trios seit 2003 in Düsseldorf weilt: Carsten S.

Wer ist Carsten S.?

Block Dresden 2012 – Blockieren, bis der Naziaufmarsch Geschichte ist.

Auch dieses Jahr geht es wieder auf nach Dresden. Wir dokumentieren den Aufruf von Dresden Nazifrei.

No Pasaran! - Sie werden nicht durchkommen!

In den vergangen zwei Jahren ist uns etwas gelungen, das viele für unmöglich gehalten hatten: Wir haben den Naziaufmarsch in Dresden erfolgreich blockiert. Tausende Nazis konnten ihr eigentliches Ziel, mit einer Großdemonstration ihre menschenverachtende Ideologie zur Schau zu stellen, nicht erreichen.

Mit dem Aufmarsch im Februar versuchten sie in den vergangenen Jahren, an das Gedenken an die Bombardierungen Dresdens im Februar 1945 und den damit einher gehenden Mythos der „unschuldigen Stadt Dresden“ anzuknüpfen. Auch durch Ignorieren und Wegschauen seitens der Stadtverwaltung und eine mangelnde Entschlossenheit großer Teile der Dresdner Zivilgesellschaft konnte dieser Termin zu Europas größtem Naziaufmarsch mit bis zu 7.000 Teilnehmenden werden. Doch die Dynamik der Aufmärsche ist gebrochen. Zu verdanken ist dies insbesondere dem entschlossenen Handeln von zwölftausend (2010) und zwanzigtausend Menschen (2011), die mit Massenblockaden den Marsch der Nazis verhinderten.

Wir wenden uns gegen jede Form von Geschichtsrevisionismus. Alten und neuen Nazis darf keine Gelegenheit gegeben werden, die deutsche Geschichte zu verklären und die NS-Verbrechen zu verherrlichen. Daher werden wir am 13. Februar 2012 den „Täterspuren“-Mahngang durchführen, um an die NS-Geschichte in Dresden zu erinnern.

Auswertung von "Dortmund stellt sich quer"

Endlich ist sie fertig, die Auswertung von "Dortmund stellt sich quer!" zu den Protesten gegen den Naziaufmarsch in Dortmund am 3. September 2011. Zu finden ist sie hier.

Auch in diesem Jahr werden wir uns an den Aktionen gegen die Nazis am 1. Mai und im September in Dortmund beteiligen. Mehr Infos dann hier.

Die Nazis sagen, Dortmund sei ihre Stadt. Wir sagen: Niemals!

 

Gesichter des deutschen Widerstandes - Lya und Hanns Kralik

... heißt eine Ausstellung, die die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) vom 13. bis 28. Januar in den Räumlichkeiten der fiftyfifty-Galerie, Düsseldorf, Jägerstraße 15, präsentiert. Sie umfasst Zeichnungen, Grafiken, Holz- und Linolschnitte Kraliks aus allen Schaffensphasen, dazu Résistance-Streuzettel, kleine Schnitzereien und andere Originalstücke. Die Ausstellung war bereits in Paris sowie in Remscheid zu sehen. Eröffnung in Düsseldorf am 13. 1. um 19 Uhr. Livemusik: Monty Meerstein. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Vom Bergmann zum Beigeordneten

Hanns Kralik (1900-1971), Künstler und Antifaschist

1945 lag Düsseldorf in Trümmern. Die neu entstehende Stadtverwaltung stand vor riesigen Aufgaben. Dazu zählte auch die Erneuerung des kulturellen Lebens. Theater, Museen und Bibliotheken waren zerstört, die Bestände ausgelagert, viele Leitungsposten vakant. Die britische Militärverwaltung übertrug das Amt des Kulturdezernenten einer politisch unbelasteten Person: dem Künstler und Kommunisten Hanns Kralik. Der war nach zwölf Jahren Haft, Exil und Widerstand gerade erst an den Rhein zurückgekehrt, hatte seine ehemalige Wohnung zerstört vorgefunden, und das hieß auch: sein künstlerisches Lebenswerk weitgehend vernichtet. Gern hätte er sich endlich wieder seiner Kunst gewidmet, hätte noch einmal neu begonnen, aber nun rief seine Partei, rief die Pflicht, die Not der Stunde Null. Also wurde er erst einmal städtischer Beigeordneter.

Was für ein weiter Weg! 1900 kommt Hanns als Sohn eines Bergarbeiters im Burgenland zur Welt. Drei Jahre später reist die Familie in der Hoffnung auf ein besseres Leben ins Ruhrgebiet, landet schließlich in Moers. Mit 14 Jahren muss der Junge selbst im Bergwerk Geld verdienen, mit 15 schickt man ihn untertage, mit 16 malocht er direkt „vor Kohle und Stein“. Sein Herz aber schlägt für die Kunst.

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