Alles muß man selber machen… Darum fahren wir zusammen mit den Genoss*innen aus Köln nach Duisburg zur Antifaschistischen Demonstration gegen den dort stattfindenden Pegida-Aufmarsch.
Zugtreffpunkt für Düsseldorf: 17:00 Uhr am Hbf (neben dem Ufa-Kino). Bitte pünktlich sein.
Wir dokumentieren den Aufruf der autonomen Vollversammlung NRW:
In ganz Deutschland finden seit Monaten verstärkt rassistische
Mobilisierungen statt. Es kommt regelmäßig zu Demonstrationen und zu
Angriffen auf Geflüchtete und deren Unterkünfte. Sowohl Neonazis, als
auch andere Rassist*innen vernetzen sich, mobilisieren und greifen an.
In verschiedenen Städten kam es schon zu pogromartigen Übergriffen. Der
gesamte Diskurs über eine angebliche „Flüchtlingskrise“ in Deutschland
ist rassistisch geprägt. Hochburg von rassistischer Mobilisierung in NRW
ist wieder mal Duisburg.
In der Stadt, in der in den vergangenen Monaten und Jahren die
rassistische und antiziganistische Stimmung in einzelnen Stadtteilen
auch immer mal wieder in Gewalt umschlug, findet seit Anfang des Jahres
immer montags eine Pegida Demonstration statt. Die Aufmärsche, die bis
zum Sommer eher in der Bedeutungslosigkeit versunken waren, sind in den
letzten Wochen auf bis zu 400 Rassist*innen angewachsen und damit zu
einem wöchentlichen Sammelbecken für Neonazis – von „Die Rechte“ bis zur
NPD, Hogesa-Hools und neue Rechte – aus ganz NRW geworden. Besonders
Hooligans bestimmen das Bild der Demonstration.
Ein Ende der Mobilisierung scheint nicht in Sicht, vielmehr steigt
die Zahl der Teilnehmer*innen von Woche zu Woche weiter an. Die Nazis
werden bei diesem Event nicht, wie sonst oft üblich, mit polizeilichen
Durchsuchungen oder Absperrungen konfrontiert. Sie können sich frei im
und um den Hauptbahnhof bewegen – Übergriffe auf Linke und Migrant*innen
mit eingeschlossen.
Nach einem kurzen Sommer voller Hilfsbereitschaft, bei der man das
Gefühl bekommen konnte, ganz Deutschland von Angela Merkel bis hin zur
BILD-Zeitung wären „Refugees Welcome“, zeigt man hierzulande nun wieder
sein wahres Gesicht. Auf die rassistische Stimmung, die Pegida, AFD und
Co. erzeugen, reagiert auch die herrschende Politik. Die Bundesregierung
aus SPD und CDU beschloss zwei Asylgesetzverschärfungen in diesem Jahr
und debattiert unermüdlich über Grenzkontrollen, Transitzonen und
beschleunigte Abschiebeverfahren. Durchgesetzt werden konnten die
Asylgesetzverschärfungen dank der Unterstützung der Grünen.
Neuen Aufwind bekommen die rassistischen Bewegungen, wie Pegida, auch
durch die islamistischen Anschläge von Paris und der von FAZ bis taz
heraufbeschworenen kippenden gesellschaftlichen Stimmung. Sie nutzen
diese um weiter gegen Geflüchtete und Muslime zu hetzen.
Zeit zu Handeln
Bisher konnten die Pegida Hetzer*innen fast ungestört durch Duisburg
marschieren. Umso wichtiger ist es nach den Terroranschlägen von Paris
und der rassistischen Stimmung in ganz Deutschland, dagegen zu halten.
Wir wollen für entschlossene Solidarität mit den Geflüchteten, die nach
Europa kommen auf der Suche nach einem sicheren, guten Leben, auf die
Straße gehen. Gleichzeitig ist es notwendig, allen reaktionären
Ideologien und deren Vertreter*innen, wie Pegida aber auch den
Islamist*innen, die für die Terroranschläge von Paris und auch für die
Flucht tausender Menschen aus Syrien und dem Irak verantwortlich sind,
den Kampf anzusagen.
Runter von der Couch – auf zur Antifaschistischen Demonstration gegen Pegida in Duisburg!
Gegen jeden Rassismus und für Solidarität mit allen Geflüchteten! Gegen alle Angriffe auf das schöne Leben!
07.12.15 | 18.00 Uhr | Duisburg, Friedrich Wilhelm Platz (Haltestelle Steinsche Gasse)