Offener Brief antifaschistischer Gruppen an den Rosa-Luxemburg-Club Düsseldorf

Liebe Genossinnen und Genossen,

in der Vergangenheit haben wir die Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihre Clubs bei vielen Veranstaltungen und Kampagnen als Bündnispartner kennengelernt. Umso erstaunter waren wir als wir hörten, dass Ihr für eine Veranstaltung am 26.01.2015 eine Person aus antifaschistischen Zusammenhängen sucht, die gemeinsam mit u.a. dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Arnold Plickert, über Hooligans und rechte Gewalt diskutiert.

Bereits die Idee erscheint uns absurd. Die GdP ist für uns kein gewerkschaftlicher Gesprächspartner, sondern eine Lobbyvereinigung der Polizei, die immer wieder brutale Polizeieinsätze verteidigt, unsere Kampagnen wie die antifaschistischen Blockaden des Naziaufmarsches in Dresden schon im Vorfeld diskreditiert und härtere Einsatzmittel für Polizeibeamte fordert.

Auch Arnold Plickert fügt sich in diese politische Linie voll ein. Als die NRW-Landtagsfraktion der Partei DIE LINKE 2011 angesichts der potenziell tödlichen Wirkung von Pfefferspray einen Antrag stellte, den Einsatz des chemischen Kampfstoffs gegen Menschen zu verbieten, verteidigte Plickert im Innenausschuss des Landtags den Einsatz von Pfefferspray gegen Demonstrant_innen und Fußballfans. Vehement setzt er sich auch für die Vorratsdatenspeicherung ein. Nachdem der §113 StGB "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" geändert und die Höchsstrafe von zwei auf drei Jahren angehoben wurde, kritisierte Plickert dies als nicht ausreichend und forderte stattdessen eine Anhebung der Mindeststrafe auf drei Monate Haft. Es sind antifaschistische und linke Aktivist_innen wie wir, die unter diesem Paragraphen kriminalisiert, durch Pfefferspray verletzt und durch die Vorratsdatenspeicherung ausgespäht werden.

Rassisten zurückdrängen, antifaschistische Strukturen stärken

ACHTUNG! Bereitet euch vor! Die Dügida-Rassisten kündigen ihren zweiten Aufmarsch für Montag, 12. Januar 2015, 19:00 am Landtag Düsseldorf an.

Überlegungen der Interventionistischen Linken Düsseldorf [see red!] zum rassistischen Dügida-Aufmarsch vom 8.12.2014 sowie zu den anstehenden Aufgaben:

  1. Der rassistische Dügida-Aufmarsch war mit etwa 450 Anwesenden erheblich kleiner als von seinen Organisatoren erwartet, diese hatten 2000 TeilnehmerInnen angekündigt.
  2. Die von Dügida umworbene "bürgerliche Mitte" fehlte weitgehend, stattdessen waren zahlreiche bekannte Gesichter aus verschiedenen nordrhein-westfälischen extrem rechten Gruppierungen zu sehen.
  3. Dügida hat es den 1300 eingesetzten PolizistInnen zu verdanken, dass sie ihren Aufmarsch überhaupt realisieren konnten, ohne diese wäre der Spuk von den deutlich mehr als 1500 antirassistischen DemonstrantInnen zügig beendet worden.

100 Tage bis zur EZB-Eröffnung - eine erste Mitteilung der Interventionistischen Linken zu Blockupy 2015

Das Utopische besteht heute darin, dass das System mit ein paar kosmetischen Veränderungen auf ewig so weitergehen könnte. Die aktuelle Krise ist längst keine lokale Krise mehr – sie ist im eigentlichen Sinne des Wortes global. Sie ist ein Ende ohne Ende, eine unbestimmte und auf Dauer gestellte Zumutung. Jenseits des Versuchs, sich individuell möglichst gut mit den Verhältnissen zu arrangieren und sei es durch rassistisch aufgeladene Entsolidarisierung, gibt es innerhalb des Systems kein glaubhaftes Versprechen eines Auswegs oder einer Lösung mehr. Die Krise wird so zum permanenten Ausnahmezustand und die hierzulande allgegenwärtige Gefügigkeit resultiert nicht zuletzt aus dieser Aussichtslosigkeit.

Am 8.12.2014 in Düsseldorf: Gegen jede rassistische Hetze!

RechtspopulistInnen und Neonazis wollen am 8. Dezember in Düsseldorf demonstrieren - AntifaschistInnen rufen zum Protest "Gegen jede rassistische Hetze!" auf.

Bereits am 24. November berichtete der von der „LOTTA –antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen“ betriebene Blog „NRW rechtsaußen“, dass aus rechtspopulistischen Kreisen für den 8. Dezember eine nrw-weite, antimuslimische Demonstration unter dem Motto "NRW gegen Islamisierung" in Düsseldorf in Planung sei. Veranstaltet wird die Aktion von "DÜGIDA - Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes", einer zwischenzeitlich offiziellen Untergruppierung von „PEGIDA - Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Federführend organisiert wird sie u.a. von Alexander und Angela Heumann aus Düsseldorf. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Alexander Heumann war im Mai 2014 Kommunalwahlkandidat der "Alternative für Deutschland" (AfD), gehört dem Vorstand der rassistischen “Bürgerbewegung Pax Europa” an und hielt zuletzt auf der Kundgebung der "Hooligans gegen Salafisten" (HOGESA) in Hannover eine Rede. Auch Angela Heumann trat als AfD-Kommunalwahlkandidatin in Erscheinung. Beide gehören dem Rechtsaußenflügel der AfD an und wirken in der "Patriotischen Plattform" mit.

AfD lädt Neonazis nach Düsseldorf

 
UPDATE: Wir mobilisieren für 17:30 auf den Johannes-Rau-Platz
(an der Rheinkniebrücke/dem Apollo Theater) => (Facebook)
 

Für den 8. Dezember hat der, von dem AfD Rechtsaußen Heumann ins Leben gerufene, Düsseldorfer Ableger der rassistischen “Bürgerbewegung” PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) eine Demonstration angekündigt. Betrachtet man die entsprechenden Internetaktivitäten ist bereits jetzt klar, dass ein großer Teil der Teilnehmer*innen aus militanten Neonazis und rechten Hooligans bestehen wird. Das ist angesichts der inhaltlichen Ausrichtung der Kundgebung auch nicht verwunderlich. Wir werden diesem Treiben natürlich nicht tatenlos zu sehen!

Kommt am Montag um 17:30 Uhr zu den Gegenaktivitäten!

Antifaschist*innen aus Düsseldorf

Hintergründe:
http://nrwrex.wordpress.com/2014/11/24/d-pegida-demo-am-8-dezember-in-dusseldorf-angekundigt/

Mexiko schreit nach Recht und Gerechtigkeit – Ein Studierender aus Ayotzinapa/Guerrero berichtet

Sonntag, 14. Dezember, ab 16 Uhr Café, ab 17 Uhr Vortrag und Diskussion mit einem Studierenden der Lehramtsschule in Ayotzinapa, Guerrero/Mexiko
Linkes Zentrum [hinterhof], Corneliusstraße 108, 40225 Düsseldorf
  Leider muss die Veranstaltung auf Januar verschoben werden, da die Lage in Mexico gerade wohl sehr angespannt ist. Die beiden Menschenrechtszentren, die die Eltern und die Studierenden betreuen haben abgeraten, die Reise jetzt zu machen.

Mexiko ist in Aufruhr, seitdem am 26. September 2014 43 Studierende der pädagogischen Fachschule von Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero nach einer Protestaktion in der Stadt Iguala von Polizei und Drogenkartellen verschleppt wurden und die Polizei dabei 6 weitere Menschen erschoss und 24 (schwer) verletzt. Es ist zu befürchten, dass auch die 43 Verschleppten ermordet wurden.

Interventionistische Linke im Aufbruch - ein Zwischenstandspapier

Dieses Papier ist das vorläufige Ergebnis einer mehrjährigen Diskussion, in der sich die Interventionistische Linke über die nächsten Schritte im Organisierungsprozess verständigt hat. Ursprünglich wollten wir ein viel längeres Papier veröffentlichen. Die politischen Positionen sollten ausführlich dargelegt und begründet, unsere aktivistische Praxis in den wichtigsten Arbeitsfeldern grundsätzlich strategisch bestimmt werden. Irgendwann haben wir gemerkt, dass dieser Anspruch für den Augenblick zu hoch ist, und uns entschieden, einen Zwischenstand aufzuschreiben.

Das erschien uns auch deshalb passend, weil es in einer lebendigen, sich entwickelnden Organisation ohnehin keine abgeschlossenen und in Stein gemeißelten Grundsätze geben sollte. Insofern ist die Bezeichnung »Zwischenstandspapier« auch eine programmatische Aussage. Sie soll uns auch vor Selbstüberschätzung bewahren. Wir wissen, dass es klügere Analysen und schwungvollere Aufrufe gibt. So manche konkreten Aussa- gen werden schon bald von der gesellschaftlichen Entwicklung überholt sein, und die Strukturen werden sich mit den Anforderungen und den gemeinsamen Erfahrungen verändern.

Nach vielen Entwürfen, nach zahllosen Diskussionen in Arbeitsgruppen, in den IL-Gruppen und auf Klausurtagungen, haben wir dieses Papier schließlich auf einem Gesamtreffen am 11. Oktober 2014 gemeinsam beschlossen. Wir haben zuvor um Positionen gerungen, manche mussten Kompromisse eingehen und längst nicht alle sind mit allen Aussagen und Textpassagen glücklich. Dennoch – und darin liegt die besondere Qualität dieses Textes – haben wir eine strategische Verabredung und eine gemeinsame Aufgabenbestimmung getroffen, die von einigen Hundert Aktivist_innen in etwas mehr als zwanzig Gruppen in Deutschland und Österreich sowie einigen angeschlossenen Projekten getragen wird.

"Hooligans gegen Salafisten" in Köln

Wir DOKUMENTIEREN weiter unten einen aktuellen Artikel des Antifa Infoblatt, zuvor eine aktuelle Veranstaltungsankündigung:

Aufbruch zur vierten Halbzeit? Rechte Hooligans im „Kampf gegen Salafisten“

Eine INPUT-Veranstaltung in Kooperation mit SJD-Die Falken Düsseldorf und F95.Antirazzista. Mo., 1. Dez. 2014, 19.30 Uhr, Linkes Zentrum Hinterhof, Corneliustr. 108, Düsseldorf.


„Hier sind nicht nur Nazis!“ - über die rechtsradikalen Hooligan-Ausschreitungen in Köln

Es deutete sich bereits im Vorfeld an, dass die Demonstration der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa), einem losen, vereinsüberschreitenden Zusammenschluss von Hooligans und Fußballfans sowie verschiedenen rechten Akteur_innen, nicht einfach nur eine Veranstaltung „gegen Salafismus“ werden sollte. Auf Facebook kündigten über 7000 Personen ihr Kommen an, rund 5000 waren es dann tatsächlich – was wohl etwas mehr als erwartet, aber dann doch nicht vom Himmel gefallen war. Die Polizei hingegen ging von etwa 1500 Personen aus und richtete ihr Konzept, wie auch immer das aussah, nach dieser Personenzahl aus. Dass diese Demonstration in offener Gewalt und der wohl größten Machtdemonstration der extremen Rechten der letzten Jahre endete, war zumindest ein Stück weit vorhersehbar.

Von Jana Westermann und Oliver Dehn

Bereits Stunden vor Veranstaltungsbeginn zeichnete sich ein erschreckendes Bild: große Gruppen von aggressiven und aufgedrehten Hooligans und Neonazis liefen ohne sichtbare Polizeipräsenz ungestört im Bahnhofsgebäude herum. Reisende, darunter viele Migrant_innen oder als links Identifizierte, wurden beleidigt, bedroht und bedrängt. Dass es nicht bereits hier zu schlimmeren Vorfällen kam, scheint purer Zufall zu sein.

Unterstützt die Selbstverteidigungskräfte in Rojava!

Mit einem gemeinsamen Aufruf wenden sich der Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. (YXK) und die Interventionistische Linke an die Öffentlichkeit. Der Aufruf wird von nachfolgenden ErstunterzeichnerInnen unterstützt

  • Bini Adamczak, Autorin, Berlin
  • Prof. Elmar Altvater, Berlin
  • Sabo Akgül, assyrisches Volks- und Kulturhaus Wiesbaden
  • andcompany&Co, Theater- und Performancekollektiv
  • Audiolith, Musiklabel, Hamburg
  • Edgar Auth, Journalist und dju-Mitglied, Frankfurt am Main
  • Dario Azzellini, Assist.-Prof., Johannes Kepler Universität Linz
  • Bertz + Fischer Verlag, Berlin
  • Prof. Ulrich Brand, Wien
  • Prof. Micha Brumlik, Erziehungswissenschaftler und Publizist
  • Murat Çakır, Autor und Publizist, Kassel

Haydi Barikata! Bandista kommen

Samstag, 11. Oktober, Haus der Jugend, Lacomletstr. 10

18 Uhr Kino, 20 Uhr Konzert, 10 Euro

Bandista aus der Kulturhauptstadt Istanbul kommen nach Düsseldorf und
präsentieren Reggae, Dub, Ska und Afrobeats, immer unterlegt mit
traditionellen anatolischen Klängen. Die Band sieht ihre Wurzeln in der
kulturellen Vielfalt Anatoliens, betont aber dennoch ihre internationale
Haltung. Nicht von ungefähr sind Boikot(Esp), Ma Valise(F), Fermin
Muguruza (Euskadi) oder Compania Bataclan (BRD) ihre Schwesterbands.

In ihren Texten plädieren sie für eine Vielfalt der Kulturen und
positionieren sich gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Rassismus und
Sexismus. Die Band verbindet Musik mit Inhalten und richtet sich nicht
nur an die Menschen in der Türkei und Kurdistan, sondern denkt über
jegliche Landesgrenzen hinaus.

Bandista ist bekannt dafür, Teil der Proteste zu sein, beispielsweise
im Gezi-Park oder auf dem Taksim, wo sie spontane Auftritte
organisierten. So waren sie auch bei den ArbeiterInnen der
Kazova-Textilfabrik in Istanbul, die ihre Fabrik besetzt haben und dort
ohne Chefs Pullover produzieren. Das Musikkollektiv will, dass auch
Menschen mit wenig Geld ihre Musik hören können, deshalb bietet es seine
Musik im Internet zum kostenlosen Download (tayfabandista.org) an und
lebt von Konzerten und Merchandise.

Samstag, 11. Oktober, Haus der Jugend, Lacomletstr. 10, 18 Uhr Kino, 20 Uhr Konzert, 10 Euro

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